Wildkräuter - unsere einheimischen Superfoods
(19775 x gelesen) im News, Wildkräuternews, Nachhaltig lebenPfarrer Sebastian Kneipp hat es gut erkannt: „ Mit jedem Schritt und Tritt, in der Natur, begegnen wir immer wieder Pflanzen, die für uns höchst nützlich und heilbringend sind."
- Löwenzahn-der
Ginseng unserer Wiesen - Brennnessel-Königin der Kräuter
- Gänseblümchen-die Blumen zum Essen
- Haltbarmachung mit EM
- Verzehr-Tipp: Wildkräutersalatsoße
In den Gärten und auf den Wiesen ist es wieder so weit. Die Natur deckt ihren Gabentisch. Wir müssen bloß zugreifen. Pfarrer Sebastian Kneipp hat es schon vor über hundert Jahren erkannt: „ Mit jedem Schritt und Tritt, den wir in der Natur machen, begegnen wir immer wieder Pflanzen, die für uns höchst nützlich und heilbringend sind. Aber gegen das, was man im Überfluss hat, wird man gleichgültig; daher kommt es, dass viele hundert Pflanzen und Kräuter für wertlose Unkräuter gehalten werden, anstatt dass man sie beachtet, bewundert und gebraucht.“
Heute wollen wir uns Pfarrer Kneipp zum Vorbild nehmen und unsere einheimischen Wildkräuter betrachten, bestaunen und für unsere Gesundheit nutzen.
Unsere 3 bekanntesten einheimischen Wildkräuter
Wollen wir die Wildkräuter nutzen, beginnen wir mit denen, die wir wirklich kennen, um Verwechslungen auszuschließen. Unsere bekanntesten und meist verbreitetsten sind erstaunlicherweise auch unsere wertvollsten Wildkräuter und herausragende Superfoods. Sie können über das ganze Jahr verwendet werden. Die Natur weiß eben am besten, was wir brauchen.
Löwenzahn - der Ginseng auf unseren Wiesen
Der Begründer der Makrobiotik, George Oshawa, sagte beim Anblick einer Wiese voller Löwenzahn:„ Wo diese herrliche Pflanze wächst, braucht man keinen Ginseng einzuführen.“ Der Löwenzahn ist beinahe unverwüstlich, strotzt vor Lebenskraft und schenkt uns diese, wenn wir ihn zu nutzen wissen.
- Anregung, Reinigung und Kräftigung aller Organe (bes. Leber und Galle)
- Immunsystem stärkend
- Bitterstoffe regen die Verdauung und den gesamten Stoffwechsel an, bringen alles „wieder in Fluss“
- blutbildend und blutreinigend, entsäuernd
- senkt den Cholisterinspiegel
- besonders wertvoll für die Entgiftungszeit im Frühjahr
- die Wurzel enthält im Herbst 40% Inulin, das macht sie zur Diätpflanze für Diabetiker
Inhaltsstoffe: vitaminreich, besonders Vit. A, E, B, C, D, mineralienreich, besonders Kalzium, Eisen, Magnesium, Schwefel, Silicium, Kalium
Anwendung: die Blätter in Salaten, als Brotbelag, als Saft, in Wildkräutersmoothies, als Tee; die Blüten für Löwenzahn-Honig; die Wurzeln als Kaffee-Ersatz oder Tee; der Stengel zum Kauen (Maria Treben)
Anwendung bei Tieren: Unter das Futter gemischt bei Hunden und Katzen sorgt es für schönes Fell und Gesundheit.
Brennnessel - die Königin der Wildkräuter
Die Brennnessel zu sammeln ist zugegebenermaßen eine brennende Angelegenheit, aber wird tausendfach belohnt. Deshalb Handschuhe beim Sammeln verwenden. Auch die Zunge müssen wir uns beim Brennnesselessen nicht verbrennen mit diesem Trick: Die Brennnesseln in ein Geschirrtuch einschlagen und mit dem Nudelholz ein paarmal drüber rollen.
- Brennnesseln sind wahre Kraftpakete unter den Wildkräutern, sie versorgen uns mit erstaunlichen Mengen an Mineralien wie Calcium, Eisen, Magnesium und Vitaminen A, C und E und besonders viel Chlorophyll.
- Sie gehört zu den besten Pflanzen gegen die Frühjahrsmüdigkeit.
- Die Samen im Herbst enthalten Pflanzenhormone, sowie Stoffe, die den Körper im Winter vitalisieren.
Im Vergleich 100g Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnesseln und Kopfsalat
Inhaltsstoffe | Löwenzahn | Gänseblümchen | Brennnesseln | Kopfsalat |
Vit. C | 115 mg | 87 mg | 333 mg | 13 mg |
Calcium | 50 mg | 190 mg | 630 mg | 35 mg |
Eisen | 1,2 mg | 2,7 mg | 7,8 mg | 1,1 mg |
Magnesium | 23 mg | 33 mg | 71 mg | 11 mg |
Kalium | 590 mg | 600 mg | 410 mg | 224 mg |
(Geschichtlich betrachtet sind die Wildkräuter unser Ur-Gemüse und wurden von unseren Vorfahren als Grundnahrungsmittel verwendet. Unsere gezüchteten Gemüsesorten kommen in Bezug auf Inhaltsstoffe bei weitem nicht mit.)
Anwendung: Blätter für Salate, Smoothies, Brennnesselspinat, als Saft; die Samen ab September für Salate und Smoothies
Gänseblümchen – der Blumenstrauß zum Essen
Das Tausendschönchen mit der unglaublichen Widerstandskraft, hat nicht nur ihre Schönheit zu bieten. Es schenkt uns Lebensfreude, Kindheitserinnerungen und eine Fülle an wertvollen Inhaltsstoffen. Beinahe das ganze Jahr über steht es uns zur Verfügung.
Inhaltsstoffe: Gerb-und Bitterstoffe, ätherische Öle, viel Vit. C
Wirkung: blutreinigend und entgiftend, Immunsystem stärkend, gut gegen Frühjahrsmüdigkeit, harntreibend, hilfreich bei Gicht und Rheuma, Stoffwechsel anregend
„Iss 3 Gänseblümchen am Tag und du bleibst gesund“ ist eine alte Überlieferung.
Anwendung: Blüten für Salate und Smoothies, oder gleich in den Mund stecken; Blätter für Tee und auch für Salate und Smoothies
Aufbewahrung und Haltbarmachung mit EM
Werden die Wildkräuter nach dem Sammeln nicht gleich verbraucht, können wir sie ca. 3 Tage im Kühlschrank in einer Tüte aufbewahren. Sprühen wir sie zuvor mit einer EM Lösung (EMa, EM1 oder EMIKOSAN) ein, bleiben Sie wie frisch gepflückt. Vor dem Verzehren die Kräuter abwaschen.
Verzehr-Tipp: Wildkräutersalatsoße
Ganz einfach:
Pürieren Sie mit dem Pürierstab oder im Smoothiemixer Ihre Lieblingssalatsoße zusammen mit 1 -2 Hände voll Wildkräuter. So sind die Wildkräuter trotz der Bitterstoffe für alle genussvoll. Besonders bei Kindern kann man so die guten Kräuter im Salat verstecken.