Ein Neujahrsmärchen - Das rosa Tütchen
(24521 x gelesen) im Geschichten für das Leben, News, Nachhaltig leben
Jan
20
2016
Als ich eines Tages, wie immer traurig, durch den Park schlenderte und mich auf einer Parkbank niederließ, um über alles nachzudenken, was in meinem Leben schief läuft, setzte sich ein fröhliches kleines Mädchen zu mir. Es spürte meine Stimmung und fragte: „Warum bist du so traurig?“
Ach“, sagte ich, „ich habe keine Freude am Leben. Alle sind gegen mich. Alles läuft schief. Ich habe kein Glück und ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll.“
„Hmmm“, meinte das Mädchen, „wo hast Du denn dein rosa Tütchen? Zeig es mir mal, ich möchte mal hinein schauen.“
„Was für ein rosa Tütchen?“, fragte ich sie verwundert. „Ich habe nur ein schwarzes Tütchen.“
Wortlos reichte ich es ihr. Vorsichtig öffnete sei mit ihren zarten kleinen Fingern den Verschluss und sah in mein schwarzes Tütchen hinein. Ich bemerkte, wie es erschrak. „Es ist ja voller Albträume, voller Unglück und voller schlimmer Erlebnisse.“
„Was soll ich denn machen? Es ist eben so. Daran kann ich doch nichts ändern.“
„Hier nimm!“ meinte das Mädchen und reichte mir ein rosa Tütchen. „Sieh hinein!“
Mit zitternden Händen öffnete ich das rosa Tütchen und konnte sehen, dass es voll war mit Erinnerungen an schöne Momente des Lebens. Und das, obwohl das Mädchen noch jung an Menschenjahren war.
„Wo ist dein schwarzes Tütchen?“ fragte ich neugierig?
„Das werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht weiter drum“, sagte sie. „Für mich besteht der Sinn des Lebens darin, mein rosa Tütchen im Lauf des Lebens voll zu bekommen. Da stopfe ich so viel wie möglich hinein. Und immer, wenn ich Lust dazu habe oder ich beginne traurig zu werden, dann öffne ich mein rosa Tütchen und schau hinein. Dann geht es mir sofort besser. Wenn ich mal alt bin und mein Ende droht, dann habe ich immer noch mein rosa Tütchen. Es wird voll sein bis obenhin und ich kann sagen, ja ich hatte etwas vom Leben. Mein Leben hatte einen Sinn!“
Noch während ich verwundert über die Worte nachdachte, gab sie mir einen Kuss auf die Wange und war verschwunden. Neben mir auf der Bank lag ein rosa Tütchen. Ich öffnete es zaghaft und warf einen Blick hinein. Es war fast leer, bis auf einen kleinen zärtlichen Kuss, den ich von dem kleinen Mädchen auf der Parkbank erhalten habe. Bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln und mir wurde ganz warm ums Herz.
Glücklich machte ich mich auf den Heimweg, nicht vergessend am nächsten Papierkorb mein schwarzes Tütchen zu entsorgen.
Also denkt immer an Euer rosa Tütchen!
Gefunden in einem EM Rundbrief von H. Wagner
Ach“, sagte ich, „ich habe keine Freude am Leben. Alle sind gegen mich. Alles läuft schief. Ich habe kein Glück und ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll.“
„Hmmm“, meinte das Mädchen, „wo hast Du denn dein rosa Tütchen? Zeig es mir mal, ich möchte mal hinein schauen.“
„Was für ein rosa Tütchen?“, fragte ich sie verwundert. „Ich habe nur ein schwarzes Tütchen.“
Wortlos reichte ich es ihr. Vorsichtig öffnete sei mit ihren zarten kleinen Fingern den Verschluss und sah in mein schwarzes Tütchen hinein. Ich bemerkte, wie es erschrak. „Es ist ja voller Albträume, voller Unglück und voller schlimmer Erlebnisse.“
„Was soll ich denn machen? Es ist eben so. Daran kann ich doch nichts ändern.“
„Hier nimm!“ meinte das Mädchen und reichte mir ein rosa Tütchen. „Sieh hinein!“
Mit zitternden Händen öffnete ich das rosa Tütchen und konnte sehen, dass es voll war mit Erinnerungen an schöne Momente des Lebens. Und das, obwohl das Mädchen noch jung an Menschenjahren war.
„Wo ist dein schwarzes Tütchen?“ fragte ich neugierig?
„Das werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht weiter drum“, sagte sie. „Für mich besteht der Sinn des Lebens darin, mein rosa Tütchen im Lauf des Lebens voll zu bekommen. Da stopfe ich so viel wie möglich hinein. Und immer, wenn ich Lust dazu habe oder ich beginne traurig zu werden, dann öffne ich mein rosa Tütchen und schau hinein. Dann geht es mir sofort besser. Wenn ich mal alt bin und mein Ende droht, dann habe ich immer noch mein rosa Tütchen. Es wird voll sein bis obenhin und ich kann sagen, ja ich hatte etwas vom Leben. Mein Leben hatte einen Sinn!“
Noch während ich verwundert über die Worte nachdachte, gab sie mir einen Kuss auf die Wange und war verschwunden. Neben mir auf der Bank lag ein rosa Tütchen. Ich öffnete es zaghaft und warf einen Blick hinein. Es war fast leer, bis auf einen kleinen zärtlichen Kuss, den ich von dem kleinen Mädchen auf der Parkbank erhalten habe. Bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln und mir wurde ganz warm ums Herz.
Glücklich machte ich mich auf den Heimweg, nicht vergessend am nächsten Papierkorb mein schwarzes Tütchen zu entsorgen.
Also denkt immer an Euer rosa Tütchen!
Gefunden in einem EM Rundbrief von H. Wagner